Mit den Inhalten steht und fällt der Erfolg im Content Marketing. Sie sind dessen Kern, Tauschgut und letztendlich der Fingerabdruck des Unternehmens. Der Content muss von Nutzen für die Zielgruppe sein, sie fesseln und unterhalten. Guter Content erzählt eine Geschichte, er motiviert zum Teilen, Folgen – und im Idealfall zum Kaufen. Doch woher die „Story“ nehmen, wenn nicht stehlen?

Und was ist Deine Story...? Ratschläge für Deinen Weg zu gutem Content – samt praktischer Infografik – Airmotion Media© Foto: Javier Brosch/Shutterstock.com

Was machen, wenn die Geschichte vom „toten Hund“ nicht mehr zieht?

 

Unique Content vs. Content-Tsunami

Das höchste zu erstrebende Gut sind Inhalte, die man nur bei Dir findet – der sogenannte „Unique Content“. Und noch eine Sahnehaube oben drauf gibt es, wenn ein solcher Inhalt dann auch noch reichweitentechnisch durch die Decke geht – „viral“ wird, weil ihn einfach jeder gesehen haben will.
Doch nur selten bestechen Online-Auftritte durch diese einzigartigen, inhaltlichen Volltreffer. Copy & Paste sowie leichtes Umschleifen vorhandener, von Dritten beschaffter Inhalte dominieren. Dank diverser KI-Tools ist das Umschreiben inzwischen sogar kindrerleicht. Leider drohen dadurch „Content-Tsunamis“ des prinzipiell ewig Gleichen mit dem Resultat, dass Du und Dein Content-Marketing-Engagement darin versinken oder gar nicht erst auftauchen.

 

So entdeckst Du Deine Geschichten

Um bei der heutigen Flut an Inhalten und Informationen oben auf zu schwimmen, musst Du Deiner Zielgruppe Content bieten, der relevant ist. Begib Dich auf die Suche nach Themen und Geschichten – und zwar genau so, wie es ein Journalist tun würde, der über Dich und Dein Unternehmen berichten möchte:
Entdecke echte Neuigkeiten aus Deinem Haus wie etwa die Erweiterung Deiner Produktpalette, die Verbesserung Deines Online-Shops, den Gewinn eines neuen Partners oder das Sichern eines bedeutenden Zertifikats. Auch in der Zukunft angepeilte Ziele und Herausforderungen wie die vollständige Umstellung Deines Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge, der Einsatz rein regionaler Zulieferer oder Termine wie offene Workshops Deiner Firma, Konferenz- oder Messebesuche haben das Zeug zur Story.

Achte darauf, immer wieder eine neue, für die Zielgruppe interessante Perspektive zu finden oder ein spannendes Detail in den Vordergrund zu stellen. Das darf auch gerne einmal aus dem humorvollen, nicht ganz ernst gemeinten Blickwinkel passieren. Wenn die Geschichten glaubwürdig, spannend, relevant, hilfreich oder aber auch unterhaltend sind, gelingt es, Aufmerksamkeit zu erreichen und eine positive, sympathische Verbindung zwischen Deinem Unternehmen und (potenziellen) Kunden herzustellen.
 

FÜNF GUTE MÖGLICHKEITEN, DEINE STORY ZU FINDEN:

1. Umhören im Betrieb
Frag Deinen Vertrieb, die Kundenbetreuung, Deine PR-Verantwortlichen. Sprich mit etablierten Abteilungsleitern genauso wie mit jungen Praktikanten. Statte Deinem Vorstand einen Besuch ab. Was sind die Fragen, die all diesen zu Deinem Unternehmen ständig über den Weg laufen? Was wird von Kunden und Partnern nie verstanden und muss immer wieder per Service-Telefon oder E-Mail erklärt werden?
Notiere Dir die interessantesten Fragestellungen und hole später bei den richtigen Ansprechpartnern die Antworten ein – und schon hast Du relevanten, spannenden und hilfreichen Content.

2. Online-Recherche
Portale wie gutefrage.net oder SEO-Tools wie Google Trends oder AnswerThePublic helfen herauszufinden, welche Fragen und Keywords zu Deiner Branche, Deinem Betrieb oder Deinen Produkten diskutiert werden. Und auch, wie Deine Konkurrenz in diesen Punkten abschneidet. Worüber wird sich beklagt? Wo brodelt es? Du kannst Dir Google Alerts einrichten, um über wichtige Ereignisse und Themen informiert zu werden. Oder Du holst Dir professionelle Unterstützung bei der Beobachtung und Auswertung von Web und sozialen Medien zu jeder Thematik, die Du für wichtig erachtest (Monitoring, Social Listening).

3. Umfragen
Starte mit Deinen Freunden und Bekannten, um zu erfahren, was diese gerne einmal über Dein Unternehmen wissen möchten. Etwas weiter in die Tiefe und vor allem Breite kannst Du dann mit einer Online-Befragung gehen. Konfrontiere Deine Zielgruppe zum Beispiel mit Deinen Produkten: Gibt es Probleme, Wünsche oder Verbesserungsvorschläge?

4. Homepage- und Social-Media-Analyse
Werte regelmäßig die Nutzung Deiner Webseite und sozialen Medien aus. Welche Seiten, Beiträge und Posts werden am häufigsten angeklickt, kommentiert und geteilt? Wonach wird vorrangig gesucht (Suchfunktion)?

5. Konkurrenz-Check
Was treiben Deine Wettbewerber im Netz? Und zu welchen Anlässen? Was bieten sie an? Machen sie bereits Content Marketing? Gerade hier kann ein Blick auf Unternehmen auch außerhalb Deiner Branche sehr inspirierend sein. Augen und Ohren auf! Schnell ergeben sich dann neue Ideen für Geschichten, mit denen sich Deine Kunden und Interessenten identifizieren können. Mach Dich für sie stark: Sei Versteher, Ratgeber, Problemlöser oder auch (sinnvoller) Unterhalter. Und gib ihnen handfeste, exklusiv nur bei Dir erhältliche Informationen mit auf den Weg (Content-Formate siehe Punkt 5). Besonders im B2B-Bereich ist Nützliches hoch geschätzt. Gewähre Einblicke in Dein Wissen rund um Deine Produkte und Dienstleistungen, mit denen der Kunde auch sein eigenes Unternehmen voranbringen kann. So baust Du neben Deinem Ruf als Experte auch Sympathie auf. Und das Vertrauen, dass Deine Kunden wie auch Partner bei Deinem Unternehmen genau an der richtigen Adresse sind.

 

Hochwertiger Content bei maximaler Reichweite – stelle Dein Wunschpaket ganz einfach selbst zusammen:


 

Riskiere einen Blick hinter die Kulissen

Falls Du nun befürchtest, die Herausgabe von so viel Wissen und interner Expertise könnte Deinem Geschäft schaden – sei unbesorgt und vergegenwärtige Dir den Fall, den Content-Marketing-Coach und „Think Content!“-Autorin Miriam Löffler schildert:
„Bei der Recherche nach einem geeigneten Partner finden Sie zwei Anbieter. Beide bieten die gleiche Beratung, doch der eine präsentiert zusätzlich auf seiner Webseite kostenfreie Checklisten und brandaktuelle Studienergebnisse. Würden Sie dann nicht auch zum zweiten Anbieter gehen, weil Sie ihn für kompetent, hilfsbereit und modern halten?

Du solltest mit Deinem Unternehmen die Chance nutzen und mit Deinem Publikum in Kontakt treten – bevor es die Konkurrenz tut! Gönne ihm einen spannenden Blick hinter die Kulissen. Gerade die Leser Deines Firmenblogs oder die Besucher Deiner Social-Media-Auftritte freuen sich über eine (virtuelle) Tour durch Dein Unternehmen, indem Du mit Bildern und Videos interessante Geschichten erzählst:
Wie sieht es bei Dir aus? Was tun die Mitarbeiter und was gefällt ihnen an ihrem Job? Wie werden Azubis betreut? Was hat die Kreativabteilung oder der Geschäftsführer zu berichten? Apropos: Im Gegensatz zu großen Konzernen kennen in KMUs noch viele Kunden und Interessenten die Geschäftsführung persönlich, ein in der Kommunikation nach außen nicht zu unterschätzender Trumpf.
Indem Du Deinem Unternehmen Form und Gestalt, ja sogar das ein oder andere Gesicht gibst, machst Du Deinen Betrieb vor allem auch menschlich nahbar. Und das zählt im Content Marketing.

 

Mach’s gut!

Was beim Umsetzen all dieser Ideen am Ende jedoch keinesfalls auf der Strecke bleiben darf, ist die Qualität der Inhalte. Mit einem fachlich überfordernden Blogbeitrag, einer nicht nochmal gegengelesenen Newsletter-Ausgabe oder belanglosen Posts auf X im Minutentakt ist schneller Unheil als Nutzen angerichtet. Die User erkennen veraltete, oberflächliche oder sogar unseriöse Inhalte – und kommen in der Regel nicht mehr wieder.

Wir wünschen Dir eine gute Reise und viele noch bessere Ideen auf Deinem Weg!
 
 
Die zentralen fünf Praxistipps zur Ideenfindung im Storytelling haben wir in der folgenden handlichen Infografik noch einmal herausgearbeitet
– gerne auch zum Sharen:

Infografik Storytelling: 5 Ideen wie Du Storys findest – Airmotion Media© Grafik: Airmotion Media

 

LESETIPP:
Einen interessanten Artikel zur Bedeutung von Content und zur Ideenfindung mit speziellem Fokus auf Social Media haben die Kollegen von Sortlist verfasst – hier geht’s zum Beitrag.