Die elektronischen Postfächer füllen sich täglich neu von allen Seiten. Hat man mit E-Mail-Marketing heute überhaupt noch eine Chance, zu seiner Zielgruppe durchzudringen? Die gute Nachricht lautet: Ja! Gerade auch in (Krisen-)Zeiten wie diesen sind Newsletter und Mailings nach wie vor wirksame Marketinginstrumente – wenn Sie die Möglichkeiten nutzen, die sie Ihnen heute bieten. Überzeugen Sie Ihre Kunden durch ansprechende Optik, nutzungsfreundliche Technik und textliche Finesse. Mit den folgenden 20 Tipps verpassen Sie Ihren Werbebotschaften den richtigen Kick!

E-Mail-Marketing: 20 Tipps, mit denen Sie dem Papierkorb ein Schnippchen schlagen - Airmotion Media© Foto: one photo/Shutterstock

 

Empfänger

Tipp 1: Sichtbare Anmeldung

Der erste Schritt zum interessierten Newsletter-Empfänger ist die kluge Platzierung des Anmeldeformulars auf Ihrer Webseite: Es soll auffallen, aber nicht nerven. Ein optisch ansprechender Call-to-Action-Button (CTA) oben in der Seitenleiste oder ein Exit Pop-up sind nur zwei der vielen Möglichkeiten.

Tipp 2: Gepflegte Kontakte

Eine Liste von interessierten Adressaten ist die Voraussetzung für gelungenes E-Mail-Marketing. Empfänger, die über ein Jahr nicht mehr Ihren Newsletter geöffnet haben, dürfen rausfliegen. Vertrauen Sie auch nur den Adressen, die Sie selbst erhalten haben und die in einem datenschutzkonformen Verfahren bestätigt wurden (Double-Opt-in). Selbstverständlich können Sie auch Adressen früherer Kunden benutzen, die dem zugestimmt haben. Die Verwendung gekaufter E-Mail-Adressen wiederum ist ein Verstoß gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Sie bringt meist auch nichts, weil viele der Adressen veraltet sind und nur entfernt zur Zielgruppe passen.
 

Betreff

Tipp 3: Gute Betreffzeile

Mit dem Betreff ist es wie beim Speeddating: Vermasseln Sie ihn, so gibt es keine Fortsetzung. Die Betreffzeile muss aussagekräftig sein und Interesse wecken. Sie darf aber auch nicht zu lang sein, weil sie sonst mobil nicht komplett dargestellt wird. Vermeiden Sie dabei Formulierungen, die nach Spam klingen.

Tipp 4: Persönlicher Absender

Die Möglichkeit der Personifizierung gehört zu den großen Vorteilen des E-Mail-Marketings. Machen Sie sich einen Namen, der auch später wiedererkannt wird. Verschicken Sie die E-Mail mit persönlichem Absender, am besten mit Vor- und Nachname. Wem das zu weit geht, sollte sein „Team“ zu erkennen geben. Auf jeden Fall muss der Namen des Unternehmens fallen. Und sprechen Sie die Adressaten direkt mit ihrem Namen an – ein Selbstläufer, sofern die Empfängerlisten in den Mailing-Programmen gut gepflegt sind.

Tipp 5: Preheader rocken

Viele der heutigen Mail Clients zeigen sogenannte Preheader an, eine Art „Unterzeile“ des Betreffs. Nutzen Sie diese zusätzliche Möglichkeit, textlich geschickt Interesse für den Inhalt zu wecken. Wiederholen Sie dabei nicht einfach die Betreffzeile, sondern ergänzen Sie sie sinnvoll.
 

Aufbau und Struktur

Tipp 6: Kurz und prägnant

Sie haben viel mitzuteilen, doch überfluten Sie Ihre potenziellen Kunden nicht mit verbaler Inkontinenz. Gerade E-Mails sind dafür das falsche Behältnis. Berücksichtigen Sie, dass Ihre E-Mail gewiss eine unter vielen im Posteingang Ihres Adressaten ist. Beschränken Sie sich daher auf das Wesentliche und packen Sie das Wichtigste davon ganz nach vorne.

Tipp 7: Übersichtlichkeit sticht

Gestalten Sie Ihre Botschaft(en) gut strukturiert. Denn eine gute Übersichtlichkeit spricht an: Überschriften, Absätze, Infoboxen und andere grafische Elemente verschaffen dem Leser einen schnellen Überblick und erlauben ihm schnell zu finden, was ihn interessiert.

Tipp 8: Bilder sprechen (für sich)

Fotos, Grafiken und Videos sind Blickfänge und sagen meist mehr als viele Worte. Berücksichtigen Sie jedoch, dass diese auch Ladezeit benötigen. Finden Sie bei den Visuals einen guten Kompromiss zwischen optisch umwerfend und schnell verfügbar. Heutzutage ist es auch selbst im B2B durchaus akzeptabel, Emojis zu verwenden. Doch beurteilen Sie am besten selbst, wie diese Spielereien bei Ihrer Zielgruppe ankommen.

Tipp 9: Professionelle Software

Sie müssen das Rad nicht neu erfinden: Nutzen Sie professionelle Designvorlagen für Ihr E-Mail-Marketing. Kostenpflichtige, aber auch kostenlose E-Mail-Tools bieten heute eine große Auswahl mehr oder weniger vorgefertigter Templates für jedweden Inhalt. Mit wenig Aufwand können Sie damit optisch ansprechende Mailings verschicken. Achten Sie dabei darauf, dass das von Ihnen gewählte Design „responsive“ ist, also auf allen (mobilen) Gerätetypen gut umgesetzt wird.
 

Inhalt

Tipp 10: Zündende Ideen

Woher immer wieder die Inhalte für einen Newsletter nehmen? Klar, Ihre Botschaften sollten interessant und relevant für die Adressaten sein. Ob Anwendungstipps, Blicke hinter die Kulissen oder die Ankündigung von Rabattaktionen: Zeigen Sie Ihren Lesern, warum es sich lohnt, Kontakt zu Ihnen zu halten. Fragen Sie diese auch danach, was sie selbst von Produkten und Weiterentwicklungsideen halten oder von Ihnen gerne wissen würden: Veranstalten Sie Umfragen oder leiten Sie auf Ihre Social-Media-Kanäle. Über diese aktiven Rückkanäle erfahren noch mehr über die Interessen Ihrer Zielgruppe und können Ihr Angebot entsprechend optimieren.

Tipp 11: (Zwischen-)Überschriften und CTAs

Aussagekräftige Überschriften und Zwischentitel sind Ihre Chance, das Interesse der Empfänger zu wecken und zu halten. Über klug eingebaute CTA-Buttons können Ihre potenziellen Kunden dann gleich direkt zur Tat schreiten und auf dahinter verlinkte weiterführende Seiten und Specials gelangen. Achten Sie bei der Gestaltung der CTAs darauf, dass diese gut erkenn- und lesbar und auch auf dem Smartphone zu bedienen sind.

Tipp 12: Treffender Ton

Der richtige Tonfall für Ihren Newsletter ist eine nicht Gratwanderung zwischen zu formell und zu plumper Vertraulichkeit. Verwenden Sie kurze, klare Sätze und aktive Verben. Immer mehr Unternehmen duzen ihre Kunden. Ob das auch für Sie passt, hängt von Ihrer Zielgruppe ab. Im B2B wirkt dies zumeist unseriös.

Tipp 13: Individueller dank Segmentierung

Eine Vielzahl heutiger E-Mail-Dienstprogramme erlaubt es Ihnen, Ihre Empfänger ohne viel Aufwand in Untergruppen aufzuteilen, also zu segmentieren. Danach lassen sich die Inhalte noch besser auf das abstimmen, was bei den verschiedenen Gruppen am gefragtesten ist – Öffnungs- und Conversion Rate verbessern sich. Ihre Empfängerliste lässt sich beispielsweise nach geografischer Region oder Altersgruppe sortieren oder auch danach, an welchem Punkt der Customer Journey die Empfänger gerade angelangt sind.
 

Versand

Tipp 14: Vorsprung durch Timing

Je tiefer Ihre Botschaft unter anderen im Mailordner vergraben ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie gelesen wird. Die beste Versandzeit hängt von den Gewohnheiten Ihrer Zielgruppe ab. B2B-Empfänger sollten Sie ab Freitagmittag besser nicht mehr anschreiben. Selbstverständlich lässt sich die Versandzeit voreinstellen. Achten Sie auch auf die korrekten Zeitzonen bei internationalem Versand.

Tipp 15: A/B-Testing nutzen

Kaum ein „Experiment am lebenden Objekt“ gibt einfacher und eindrucksvoller Aufschluss, welche Variante eines Newsletters oder einer Mailing-Aktion besser beim Kunden ankommt, als ein A/B-Test. Richten Sie so oft es (aufwandtechnisch) geht zwei unterschiedliche Betreffs oder Inhalte-Varianten zeitgleich an einen Bruchteil Ihrer Empfängerliste. Die Variante mit der besseren Öffnungs- oder Klickrate nach einem gewissen Testzeitraum gewinnt und geht dann an den großen Rest der Empfänger. Nutzen Sie Ihre Erfahrungen dann für künftige Sendungen.

Tipp 16: Automatisierung und Retargeting

Professionelle E-Mail-Tools können die Schreiben automatisiert und personalisiert auf Eintreffen vorher festgelegter Kriterien (Trigger) im Nutzungsverhalten der User verschicken. Shop-Stöberer, Kaufabbrecher, Erstkunden oder Neuabonnenten werden so jeweils passend und zur Situation angesprochen, ohne dass Sie sich selbst aktiv darum bemühen müssen.
 

Analyse und Optimierung

Tipp 17: KPIs checken

Erreichen Sie mit Ihrem Marketing wirklich Ihre Zielgruppe? Nutzen Sie die Analysemöglichkeiten, die Ihnen professionelle Programme bieten. Die wichtigsten Leistungskennzahlen (KPIs) sind dabei Öffnungsrate, Klickrate, Abmelderate und Bounce Rate (nicht zustellbare Mails).

Tipp 18: Auswerten und vergleichen

Sammeln Sie die Kennzahlen Ihrer E-Mail-Kampagnen Newsletter für Newsletter und vergleichen Sie diese. Ziehen Sie dann Ihre Schlüsse für die optimale nächste Aktion daraus. Anhand von Benchmark-Studien finden Sie außerdem heraus, wie es bei den Mitbewerbern aussieht. Es hat noch nie geschadet einen Blick darauf zu werfen, was diese vielleicht anders oder besser machen.

Tipp 19: Abmeldungen automatisieren

Gute professionelle E-Mail- und Newsletter-Programme sparen Ihnen „Handarbeit“, indem Sie die Liste aktiver Empfänger laufend automatisch von Bounces und Abmeldungen bereinigen. Achten Sie auf diesen kleinen Service-Bonus, wenn Sie sich für ein Mailing-Tool entscheiden müssen.

Tipp 20: Nachhaken

Diskret, unaufdringlich, aber bestimmt: Fragen Sie diejenigen, die sich abmelden, nach dem Grund dafür. Das geht zum Beispiel mit Hilfe eines automatischen Pop-up-Formulars. Die Vertriebsabteilung darf Sie dabei gerne unterstützen. Trauen Sie sich und holen Sie so viel Feedback wie möglich ein – nur so können Sie noch besser werden.
 

Fazit

Die E-Mail als klassisches, effektives Marketingwerkzeug hat noch längst nicht ausgedient und die „Angst vor dem Papierkorb“ ist unbegründet, wenn Sie sich einige der vorgenannten Rastschläge zu Herzen nehmen. Denn wie Sie Ihre Newsletter-Kampagnen anlegen (lassen) und dabei mit der Zeit gehen (oder eben nicht) hat großen Einfluss auf das Ergebnis. Die vielseitigen in E-Mail-Tools integrierten Möglichkeiten, zum Beispiel zur Personalisierung und Segmentierung, verbessern die Chancen „anzukommen“ deutlich, egal ob Sie auf Privat- oder Businesskunden abzielen. E-Mails werden immer noch gelesen, wenn sie von einem vertrauenswürdigen Absender kommen und einen echten Nutzen versprechen. Und auch die DSGVO hat seit 2018 Ihren Schrecken verloren: Die saubere Umsetzung der datenschutzrechtlichen Vorgaben hat den Vorteil, dass Sie ohnehin nur noch diejenigen anschreiben, die ein Interesse dafür bekundet haben. Sie haben etwas zu bieten, dann lassen Sie es Ihre potenziellen Kunden wissen – unbedingt auch per E-Mail!

 

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