Die fortschreitende Entwicklung des Internets eröffnet auch für das Marketing völlig neue Möglichkeiten. Dank „Web 2.0“ sind die User (Nutzer, Verbraucher) nicht mehr bloße Konsumenten und einseitige Empfänger von Botschaften. Sie reagieren nun darauf, geben Feedback und liefern eigene Inhalt zurück.
Marketing 2.0 steht für alle Marketingstrategien, die auf diesen Möglichkeiten des Dialogs und dem direkten Austausch zwischen Anbietern, Interessenten und Abnehmern im Internet aufbauen. Für das Online-Marketing im Allgemeinen und Content Marketing im Speziellen stehen unterschiedlichste Kommunikationskanäle und -Plattformen zur Verfügung. Zu den wichtigsten zählen die Webseiten der Unternehmen, aber gerade auch deren Auftritte in den Sozialen Medien wie Facebook und Twitter, YouTube, MyVideo und Instagram. Auch E-Mails (z.B. Newsletter) spielen nach wie vor eine große Rolle.
Marketing 2.0 steht auch für die erfolgreiche Einführung von einheitlich anerkannten Instrumenten und Methoden des sogenannten „Performance Marketings“. Mit ihnen lassen sich die Reaktionen im Netz zeitnah messen, überprüfen und letztlich auch abrechnen.

Im Folgenden gehen wir auf bestimmte Eigenheiten und Ausprägungen von Marketing 2.0 näher ein.

Marketing 2.0© Foto: Rawpixel.com/Shutterstock

Marketing 2.0 bietet für jeden den passenden Mix.

Vorab: Sprichst Du „Online-Marketing“?

Anglizismen sind, schon allein entwicklungshistorisch, fester Bestandteil des Internets. Natürlich kommt auch das Online-Marketing nicht ohne sie aus – sogar ganz im Gegenteil: Wer beim Marketing im Netz mitreden möchte, muss einige Fachbegriffe drauf haben.
Was bei Rundfunk und Fernsehen zum Beispiel gute Reichweiten und Quoten sind, sind im Internet viel „Traffic“ (Besucherzugriffe auf eine Webseite) und ein hohes „Search Engine Ranking“ (Rang, an der die Seite in den Suchmaschinen erscheint). Man spricht auch nicht von Klickrate, sondern von „Click Through Rate“ (CTR), wenn man die Anzahl der Klicks auf einen Werbeinhalt in Relation zu den gesamten Seitenaufrufen setzt. Der Begriff „Awareness“ steht im Deutschen für Kenntnis und Bewusstsein. Bezogen aufs Marketing steht er für den Bekanntheitsgrad einer Firma, Marke oder eines Produkts. Online wird außerdem nicht von Verkäufen, sondern von „Sales“ gesprochen und der erste Kontakt zu einem (potenziellen) Kunden heißt „Lead“. Bei der täglichen Marketingarbeit im Netz wie etwa dem „Monitoring und Controlling“ kommen „Tools“ zum Einsatz, keine Überwachungswerkzeuge oder Kontrollprogramme.
Das alles ist Dir zu „quick & dirty“? Ein weit ausführlicheres Online-Marketing-Wörterbuch werden wir Dir schon bald bei uns präsentieren! Vieles kannst Du aber bereits jetzt mit Hilfe der Suchfunktion auf unserer Blogseite recherchieren.

Modern, online, erfolgreich: Content Marketing

Content“ kommt aus dem Englischen und steht für „Inhalt“. Diverse Formen des gezielten Einsatzes von bestimmten Inhalten in Vertrieb und Werbung – ergo: des Content Marketings – gab es schon vor Internet-Zeiten. Dank Web 2.0 schaffte es Content Marketing jedoch nach ganz oben, es ist der Inbegriff von Marketing 2.0.
Es geht darum, Kunden durch die Zugabe guter Inhalte unterschiedlichster Art an sich zu binden. Im Vordergrund stehen dabei nicht das Unternehmen und dessen Produkte, sondern vielmehr begleitendes, weiterführendes Material, das als Serviceleistung zusätzlich und zumeist angeboten wird. Eine Art der indirekten Werbung. In der heutigen Zeit wird Content Marketing vorwiegend mit (Werbe-)Inhalten und –Kampagnen im Onlinebereich assoziert.
Sind die Inhalte gut, nützlich und vielleicht sogar unterhaltend, so kann deren Anbieter das Publikum an sich binden. Beide stehen über diverse Rückmeldekanäle im Austausch miteinander, mehr oder weniger direkt. Kommt der Inhalt gut an, so festigt sich auch das gute Image seines Anbieters.
Content Marketing ist inzwischen ein weit gefächertes Spezialgebiet, auf das an dieser Stelle nur ansatzweise eingegangen werden kann. Viele lesenswerte und weiter in die Tiefe gehende Beiträge rund um Content und Content Marketing findest Du auch an derer Stelle in unserem Blog.

Der Beitrag der Sozialen Medien

Einzelpersonen wie Unternehmen haben früh die bekanntheits- und damit wertsteigernden Möglichkeiten von Facebook erkannt. Der „Gefällt“-Button war ein naheliegendes Messinstrument für Bekannt- und Beliebtheit. Leider litt bald dessen Glaubwürdigkeit, da mit der „Like“-Funktion Missbrauch getrieben wurde. Im heutigen Social-Media-Marketing liefern Monitoring- und andere Kontrollsysteme verlässliche, genormte Daten, mit denen sich die Vorgänge in den sozialen Netzwerken protokollieren und kontrollieren lassen.
Soziale Medien nehmen beim Marketing 2.0 eine Schlüsselfunktion ein, da über sie häufig der Erstkontakt erfolgt. Auch an der beabsichtigten Vernetzung sind die Soziale Medien zentral beteiligt, sie sind die Schnittstelle, über die viele Aktionen – allen voran das „Sharen“ (Teilen) von Inhalten – eingeleitet werden.

Affiliate Marketing – typisch für Marketing 2.0

Affiliate Marketing ist ein gutes Beispiel für Direktmarketing im Netz. Es handelt sich dabei um ein Provisionsmodel, einer passiven Form des Geldverdienens für Website- und Blogbetreiber. Entscheidend ist die Methodik, die typisch ist für das Marketing im Internet: Auf der einen Seite steht der Werbetreibende und Produktanbieter, auf der anderen Seite ein Partner oder „Affiliate“, der Platz für Werbung bereitstellt, beispielsweise auf seinem Blog. Abgerechnet wird monatlich nach Anzahl der Klicks, die von den Blogbesuchern getätigt wurden.
Vollautomatisierte Systeme, die diese Verfahren ermöglichen und Werbemittel zur Verfügung stellen, werden meist von spezialisierten Online-Marketing-Dienstleistern bereitgestellt. Jeder Affiliate muss sich zunächst in das System einkaufen und bindet es dann in seine Seite ein. Danach erhält er eine Provision, je nachdem wie stark sein Auftritt frequentiert wurde.

Neue Geschäftsmodelle auch zwischen den Unternehmen

Durch die Innovationen des Internets haben sich nicht nur ganz neue Marketingsysteme für B2C (Business to Customer) aufgetan. Auch beim B2B (Business to Business) werden potentielle Partner und Kunden nicht mehr pauschal, sondern persönlich und nach den Methoden des Direktmarketings angesprochen. Sämtliche Geschäftsanbahnungen und –Prozesse im B2B-Marketing erfolgen über elektronische Kommunikationsverfahren, was ein (gleich) hohes Maß an Sach- und Fachkunde aller Beteiligten voraussetzt. Nicht selten setzen Unternehmen dafür spezialisierte Marketing-Teams ein.
Mit dem Netz an Direktkontakten, das sich durch B2B-Marketing online gewinnen und pflegen lässt, steigt der unternehmerische Mehrwert und letztendlich der Einfluss auf den Absatzmarkt.

Fazit

Das Internet bietet sich inzwischen hervorragend fürs Marketing an. Von unschätzbarem Vorteil sind die unkomplizierten, kurzen Wege in alle Kommunikationsrichtungen und der unmittelbare, direkte Kontakt zwischen Anbieter und Nutzern (oder dank Social Media darüber hinaus). Daher werden Online- und Content Marketing auch als moderne Formen des Direktmarketings bezeichnet. Je nach Fokus und Zielstellung kann jeder seinen geeigneten „Mix“ finden, Marketing 2.0 bietet schier unbegrenzte Möglichkeiten dazu.