Das Jahr 2021 ist noch taufrisch – die richtige Zeit, um zu prüfen, wie Sie aktuell im Online-Marketing aufgestellt sind und, um den künftigen Kurs festzulegen. Wie haben die Maßnahmen des vergangenen (Corona-)Jahres gegriffen? Wo ließe sich noch etwas optimieren und welche neuen Wege könnten Sie gehen? Bei dieser so wichtigen Selbstreflexion und Neuausrichtung passieren oft Fehler, die später nur schwer zu korrigieren sind. Vier grundlegende Gefahrenquellen stellen wir hier vor.

4 Online-Marketing-Fehler, die Sie zu Jahresbeginn abstellen sollten – Airmotion Media© Foto: alphaspirit.it/Shutterstock

 

1. Die Ziele nicht kennen

Der Slogan mag abgedroschen klingen, doch besser lässt sich es sich nicht auf den Punkt bringen: Sie müssen wissen, was Sie wollen, um zu wissen, was zu tun ist! Frägt man die Verantwortlichen nach den grundlegenden Online-Marketing-Ambitionen ihres Unternehmens, so heißt es zum Beispiel „auf allen Social-Media-Kanälen sein“ oder „mehr Video „. Schön und gut, doch auf die Frage nach dem „Warum eigentlich?“ kommt häufig nichts Brauchbares zurück. „Weil es die anderen auch machen“ ist jedenfalls keine hinlängliche Begründung. Nicht jeder neue Trend macht (gleich) Sinn, so wie Altbewährtem auch irgendwann die Luft ausgeht.
Natürlich kommen Sie nicht darum herum, im Auge zu behalten, was Ihre Konkurrenten tun. Doch genau wie sie zu sein, am besten gleich wie alle von ihnen zusammen, bringt Sie nicht weiter. Sie brauchen Ihre eigene Strategie. Weit zielführender ist es daher, zu überlegen, was diese eben genau nicht machen. Finden Sie die Lücke und arbeiten Sie Neues, Unkonventionelles und vor allem: noch Wertvolleres aus. Dann erst sollten Sie überlegen, wie und womit Sie dies erreichen. Und noch einmal im Lehrsatz-Stil: Wer Marketing erfolgreich betreibt, definiert zuerst die Ziele und wählt dann die spezifischen Marketingtechniken aus, die am besten helfen, diese Ziele zu erreichen – nicht umgekehrt.

 

2. Das Publikum nicht kennen

Nur grob und aus dem Bauch heraus einzuschätzen, wer an Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung interessiert sein könnte, sollte oder müsste, kann ein sehr kostspieliger Fehler sein. Leider kommt er immer noch ziemlich häufig vor. Auch bei Ihnen? In einer Welt der sozialen Medien und voller (auch kostenloser) Zielgruppenanalyse-Angebote gibt es wirklich keine Entschuldigung mehr dafür, nicht genau zu wissen, wer und wo Ihre potenziellen Kunden sind und was diese suchen.
Rufen Sie sich ins Gedächtnis, dass Ihre ganze Performance als Marketer im Wesentlichen darauf beruht, wie gut Sie Ihre Zielgruppe kennen und mit ihnen in Kontakt treten. Je besser diese Verbindung ist und gepflegt wird, umso einfacher und zielgenauer können relevante Inhalte her- und bereitgestellt werden – Content, der das Publikum dazu bringt, sich mit Ihnen zu beschäftigen.
Es lohnt sich, in die Disziplin Zielgruppenanalyse einzutauchen. Denn je tiefer Sie das tun, desto einfacher wird es, Ihren Fokus einzugrenzen und Zeit und Geld für Anzeigen und Inhalte aufzuwenden, die (im Optimalfall nur noch) von den richtigen Leuten zur richtigen Zeit gesehen werden.

 

3. Zu wenig Geduld haben

Geben Sie Ihren Online-Marketingmaßnahmen genügend Zeit, um zu wirken und Ergebnisse zu erzielen. Leider gehen viele Entscheider in Unternehmen davon aus, dass aufgrund des schnellen Fortschritts der digitalen Technologien das digitale Marketing mindestens ebenso schnelle Resultate liefern soll. Werden dann keine unmittelbaren (Verkaufs-)Ergebnisse sichtbar, bekommen sie es mit der Angst zu tun und ziehen sich lieber zurück. Hier spielt auch ein, in vergleichbaren Auflistungen oft als eigener Punkt geführter Fehler mit rein: Online-Marketing mit den gleichen Maßstäben wie klassisches Marketing bewerten oder betreiben zu wollen!
Natürlich liegt der Schluss nahe, aufgrund einfacherer Zugänge zu Informationen und schnellerer Verfügbarkeit von Dingen müsse sich alles andere auch rascher ergeben als zuvor. Doch dieser subjektive Eindruck einer schneller drehenden Erde trügt: So sehr die digital-vernetzte Welt auch Gas gibt – die Zielgruppe, die Sie ansprechen möchten, ist und bleibt menschlich. Und die Menschen nehmen sich Zeit, bis sie wirklich Engagement zeigen. Aufgrund der heutigen Informationsflut dauern Auswahl und Entscheidungen oft länger.
Hinzu kommt die „Gunst“ und der Zeitverzug der Suchmaschinen: Die Algorithmen müssen zunächst eine Weile gearbeitet haben, bis Ihre Zielgruppe die von Ihnen veröffentlichten Inhalte das erste Mal zu Gesicht bekommen. Und dann braucht es meist mehrere Anläufe, bis sich ein potenzieller Kunde mit den für ihn relevanten Angeboten ernsthaft befasst. Daher heißt es, geduldig dran bleiben und regelmäßig mit gleichbleibender Qualität nachlegen, denn Konsistenz und Kontinuität sind die Schlüssel zum Marketingerfolg.

 

4. Die Daten nicht verstehen

Noch ein „Übel“ der fortschreitenden Digitalisierung: Es stehen Ihnen plötzlich so viele Daten zur Verfügung, dass Sie stunden- und sogar tagelang in Zahlen und Statistiken schwelgen können. Doch sind auch die richtigen Daten dabei? Und wenn ja, wissen Sie, was Sie damit machen sollen?
Es gilt also herauszufinden, welche Daten relevant sind. Leider gibt es hier keine universelle Schablone, zu unterschiedlich sind die Unternehmen. Werfen Sie daher einen Blick auf Ihre individuellen Ziele und „übersetzen“ Sie diese in KPIs. Haben Sie die richtigen Daten erst einmal dingfest gemacht, so ergibt sich gleich ein weit klareres Bild, was funktioniert und was nicht.
Dann nutzen Sie Google Analytics, um fortlaufend detaillierte Informationen zum Traffic auf Ihrer Seite zu erhalten. Bleiben Sie agil und darauf vorbereit, schnell anzuhalten und Ihre Strategie nachzuoptimieren, wenn es irgendwo haken sollte.

 

Fazit

Die genannten vier Fehler, oder besser gesagt „Fehlerzonen“ fassen ein Reihe der Versäumnisse zusammen, die im digitalen Marketing häufig und immer wieder auftauchen. Oft steckt der Fehler im (hier nicht explizit genannten) Detail einer der vier Themenbereiche. Und nicht weniger oft, aber umso folgenreicher liegt der Hund in gleich mehreren dieser Bereiche begraben. Nutzen Sie unseren kleinen Reminder für die Selbstanalyse zum Start ins neue Content-Marketing-Jahr, dann kann kaum etwas schiefgehen – Krise hin oder her.

 

Guter Content, da wo ihn die Zielgruppe findet: